• Gemischt durchlässig - Quartiersumbau in Brüssel von AgwA



    06.09.2024
    Dass sich der Mut zur Lücke lohnen kann, zeigt die Umgestaltung eines Wohnblocks in der dicht besiedelten Gemeinde Saint-Gilles in der Region Brüssel-Hauptstadt. Hier hat das ortsansässige Büro AgwA das Gelände der ehemaligen École Centrale des Arts et Métiers (ECAM) zu einem gemischt genutzten Block umgebaut. Entstanden sind ein kleiner Park, ein Spielplatz, eine Schule, ein Kindergarten, ein Zentrum für Hausaufgabenbetreuung sowie Sporthallen, Künstlerateliers und Büros. Das Besondere: Statt zu verdichten, wurde für mehr Durchlässigkeit gesorgt. Das Projekt 1407_ECAM setzte die Stadt Brüssel im Rahmen eines bereits 1993 initiierten „Nachbarschaftsvertrages“ um. Neben dem Neubau und der Sanierung von Wohnhäusern sieht das Programm vor, öffentliche Räume aufzuwerten sowie in soziale Projekte zu investieren. Bei dem Gelände der ehemaligen Hochschule ECAM entschied sich die Stadt jedoch dagegen, weiteren Wohnraum zu schaffen. Stattdessen lobte sie 2015 einen Wettbewerb für ein Konzept zu den genannten Nutzungen zu entwickeln. Besagter Block im Viertel Bosnie – benannt nach der gleichnamigen Rue de Bosnie – wird straßenseitig von Reihenhäusern begrenzt. Im Inneren befinden sich die...
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  • Die Stadt ins Dorf geholt - Ensemble in Kirchberg von Thomas Schregenberger



    06.09.2024
    Die kleine Gemeinde Kirchberg im Kanton St. Gallen wurde in ihrem Ortskern mittels sechs urban anmutender Gebäude merklich verdichtet. Das schlicht als Dorfzentrum bezeichnete Ensemble stammt von Thomas Schregenberger mit Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau (beide Zürich). Als Bauherrin für das umfangreiche, städtebaulich prägende Projekt tritt nicht etwa die Gemeinde, sondern die Clientis Bank Toggenburg (CBT) auf. Diese und das Supermarkt-Unternehmen Landi waren Grundstückseigentümer*innen der bebauten Flächen. 2016 hatten sich beide Akteure mit der Gemeinde zusammengetan und eine Testplanung ausgelobt. Obwohl der prämierte Entwurf von Schregenberger und Eugster nicht direkt von der Gemeinde weiterverfolgt wurde, erwarb die CBT das Bauland von Landi und beauftragte schließlich das Gewinnerteam mit der Umsetzung. Die sechs freistehenden Baukörper wurden entlang einer der Hauptverkehrsachsen des Ortes aufgereiht. Auf einer annähernd dreieckigen Fläche zwischen Gemeindezentrum und Hangkante entwickeln sie sich außerdem in die Tiefe. Leicht versetzt zueinander angeordnet, ergeben sich aus ihren unterschiedlich dimensionierten Grundflächen eine Folge von Gassen und...
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  • In der Sprache der Moderne - Wohnhaus-Erweiterung von Vatn Architecture in Oslo



    06.09.2024
    Rund vier Kilometer nördlich der Osloer Innenstadt scharen sich im Wohnviertel Tåsen Einfamilienhäuser in kleinen Gärten rund um die gleichnamige Station der T-bane-Linie 3. Darunter ist auch ein recht schlichtes Wohnhaus, das im Jahr 1939 errichtet wurde und nun eine formal nicht mehr ganz so schlichte Erweiterung erfuhr. Der Bauherr, ein Maler und Filmemacher, wünschte mehr Platz für seine Familie und beauftragte hierfür das Osloer Büro Vatn Architecture. Die Entstehungszeit des Bestandes habe zur abgerundeten Form inspiriert. So sei „eine kurvenförmige Erweiterung als Spiel mit der Sprache der Moderne“ gewählt worden. Das geschwungene Volumen entspräche dem Charakter des ursprünglichen Hauses „und möglicherweise auch der Art und Weise, wie ein Anbau zu der Zeit, in der das Haus gebaut wurde, ausgeführt worden wäre,“ so die Architekt*innen. Poetisch, könnte man meinen, weshalb wohl auch der Projektname Dråpa gewählt wurde. Das Wort bezeichnet eine alte Versform, die laut Onlinelexikon eine Hauptform des hochmittelalterlichen, höfisch-skaldischen Preisliedes in der Altnordischen Literatur ist. Zurück in die Gegenwart zeigt sich der dreigeschossige Anbau als kleines Spiel der...
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  • Leuchtende Glasboxen über Kriegsruinen - Gerber Architekten planen im Kosovo



    06.09.2024
    Mit ihrer aktuellen Planung für eine Gedenkstätte im Kosovo wagen sich Gerber Architekten (Dortmund) mitten in die komplexe Geschichte der Balkankriege hinein. Genauer: In die Erinnerungspolitik um den Kampf der paramilitärischen UÇK, die in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre erfolgreich für die Unabhängigkeit des Kosovo kämpfte – und deren zweiter Anführer und späterer Präsident des Kosovo, Hashim Thaçi, sich seit letztem Jahr vor einem UN-Sondertribunal in Den Haag wegen potenzieller Kriegsverbrechen verantworten muss. Mitbegründer und Chef der UÇK vor Thaçi war Adem Jashari. Er starb am 7. März 1998 zusammen mit Mitstreitern, aber auch unschuldigen Familienmitgliedern und Kindern in Folge eines massiven Angriffs der jugoslawischen Sicherheitskräfte. Die militärische Aktion im Dorf Prekaz dauerte drei Tage lang und gilt als ein Wendepunkt des Kosovokriegs, da sie den Konflikt im Süden der damaligen, serbisch dominierten Bundesrepublik Jugoslawien intensivierte. Der brutale Angriff mit Dutzenden Toten wurde auch international wahrgenommen und führte letztlich zur direkten Intervention der NATO mit Angriffen unter anderem auf Ziele in Belgrad. Direkt nach dem Ende des Kosovokriegs...
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